Weisheiten II

 

Die wichtigste Stunde ist die Gegenwart, der bedeutendste Mensch der, der dir gerade gegenüber steht und das wichtigste Werk ist die Liebe.

(Meister Eckehart)

* * * 

 

Was ist das Schwerste von allem? Was dir am leichtesten dünkt.

Mit den Augen zu sehen, was vor dir liegt.

(Johann Wolfgang von Goethe) 

* * * 

 

Glück liegt nicht darin zu tun, was man mag, sondern zu mögen, was man tut.

(J.M.Berry)

 

Das Herz hat seine Gründe, von denen der Verstand nichts weiß.

(Pascal)

 * * * 

 

Wer ein Warum hat, für den ist kein Wie zu schwer.

(Friedrich Nietzsche)

* * * 

 

Seit ich nicht mehr suche, finde ich. Seit ich nicht mehr warte, werde ich gefunden. Seit ich nicht mehr kämpfe, gewinne ich, seit ich nicht mehr eile, ist die Zeit auf meiner Seite.

(Anonymus)

* * *

 

Ich war traurig, weil ich keine silbernen Fingerringe besaß, bis ich einen sah, der keine Finger hatte.

(Geheimnis der Tuareg)

 

Eine chinesische Geschichte erzählt von einem alten Bauern, der ein altes Pferd für die Feldarbeit hatte. Eines Tages entfloh das Pferd in die Berge, und als alle Nachbarn des Bauern sein Pech bedauerten, antwortete der Bauer: „Pech? Glück? Wer weiß?“

Eine Woche später kehrte das Pferd mit einer Herde Wildpferde aus den Bergen zurück, und diesmal gratulierten die Nachbarn dem Bauern wegen seines Glücks. Seine Antwort hieß: „Glück? Pech?  Wer weiß?“

Als der Sohn des Bauern versuchte, eines der Wildpferde zu zähmen, fiel er vom Rücken des Pferdes und brach sich ein Bein. Jeder hielt das für ein großes Pech. Nicht jedoch der Bauer, der nur sagte: „Pech? Glück? Wer weiß?“

Ein paar Wochen später marschierte die Armee ins Dorf und zog jeden tauglichen jungen Mann ein, den sie finden konnte. Als sie den Bauernsohn mit seinem gebrochenen Bein sahen, ließen sie ihn zurück. War das nun Glück? Pech? Wer weiß?“ 

(Anthony de Mello)

 

 

Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte,
würde ich versuchen, mich weniger über meine
Fehler zu ärgern.

Ich würde nicht so perfekt sein wollen, ich würde
mich mehr entspannen. Ich wäre ein bisschen
verrückter als ich gewesen bin, ich würde viel
weniger Dinge so ernst nehmen.

Ich würde mehr riskieren, würde mehr reisen,
Sonnenuntergänge betrachten, mehr bergsteigen,
mehr in Flüssen schwimmen.

Ich war einer dieser "klugen" Menschen, die
jeden Augenblick ihres Lebens funktionieren
wollten. Freilich hatte ich auch Momente der
Freude.

Aber wenn ich noch einmal anfangen könnte,
würde ich versuchen, nur mehr gute Augen-
blicke zu haben. Falls Du es noch nicht weißt,
aus diesen besteht nämlich das Leben. Nur aus
Augenblicken. Vergiss nicht den jetzigen.

Wenn ich noch einmal leben könnte, würde ich von
Frühlingsbeginn an bis in den Spätherbst barfuß gehen.
Und ich würde mit mehr Kindern spielen,
wenn ich des Leben noch vor mir hätte.

Aber sehen Sie ...
ich bin 85 Jahre alt und weiß, dass ich bald
sterben werde ...

 

Jorge Luis Borges

 

zurück

 

 

343152